„Plattdeutsch bedeutet für mich Heimat.“
Wenn man sich Ostfriesland vorstellt, dann denkt man an die Nordsee, an leckeren Fisch, rote Klinkerwege, Giebelhäuser und Gulfhöfe. Alfred Jacobsen wohnt in dem kleinen Fischerdorf Greetsiel, dass alle Klischees erfüllt: der 600 Jahre alte Hafen beherbergt die grösste Krabbenkutterflotte Ostfrieslands, die kleinen Giebelhäuser, die den Dorfkern ausmachen, stammen teilweise aus dem 17. Jahrhundert und die Zwillingsmühlen sind aus dem Landschaftsbild nicht wegzudenken. Sie sind alle Teil des Dorfes.
Aber welchen Stellenwert hat das Plattdeutsche im Dorf? Die Antwort von Alfred Jacobsen auf diese Frage: „Platt ist Alltag in Greetsiel“. Das Plattdeutsche gehöre genauso zum Dorf, wie die typische Landschaft, die Architektur und der Fischfang.
Als ehrenamtlicher Dorfvorsteher hat er viel Kontakt zu den Bewohnern. Er macht Geburtstagsbesuche, betreut ältere Mitbürger und ist Ansprechpartner bei Problemen innerhalb des Dorfes. Oft sei er auch Seelsorger oder Sozialarbeiter. Die Gemeinde freut sich über sein Engagement, da er deren Arbeit erleichtert, indem er ihr verlängerter Arm ist und zwischen Gemeinde und Bürger vermitteln kann.
Seine ehrenamtliche Arbeit funktioniere aber nur durch das Plattdeutsche. Würde er kein Plattdeutsch mit den Greetsielern sprechen, könne er seine Arbeit nicht machen. Plattdeutsch zu sprechen sei eine Notwendig um Teil des Dorfes zu sein. Und genau das sei ein Problem für zugezogene Personen, die zum Beispiel, nachdem sie immer Ferien in Greetsiel verbracht haben, ihren Lebensabend dort verbringen möchten. Sie bleiben die ewigen Touristen ohne wirklich Teil der Dorfgemeinschaft zu werden.
Quellen http://www.greetsiel.de/ferienregion-krummhoern-greetsiel/unser-fischerdorf-greetsiel.html
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