Auf der Suche nach dem Meer.
Als ich letzte Woche den Bericht über Alfred Jacobsen schrieb, überkam mich auf einmal Fern- und Heimweh gleichzeitig mit einer Spur Abenteuerlust gewürzt. Zeit also in Erinnerungen zu schwelgen und euch zu erzählen, was passieren kann, wenn man sich in Greetsiel ein E-bike leiht und sich auf die Suche nach dem Meer macht.
Wenn man Greetsiel besucht, kann man viel bestaunen, durch Strassen schlendern, Ossitorte Essen, zusammen mit einem guten Tee und den Hafen besuchen. Doch eines fehlt im ersten Moment: das Meer! Dabei muss es eigentlich in der Nähe sein, sonst würde es doch den Hafen nicht geben. Des Rätsels Lösung ist einfach: Es ist da, aber es liegt versteckt hinter den Deichen, ist Teil eines Naturschutzgebietes und somit nicht mit dem Auto erreichbar.
Auf dem Weg dorthin und während man entlang der Deiche fährt oder läuft, findet man so manchen Ort, der einem zum Träumen und Ausruhen einlädt: einen verwunschen anmutenden Weg, eine Bank auf einem Deich mitten im Nirgendwo und Wege, die scheinen, als würden sie nie Enden.
Der Hafen ist durch eine Fahrrinne und die Schleuse Leysiel mit dem Meer verbunden, die 1991 fertig gestellt wurde. Gleichzeitig ist das Leysiel auch ein Sperrwerk und ein Siel, das für die Entwässerung des Binnenlandes sorgt.
Um das Küstengebiet zu schonen und dem Naturschutz gerecht zu werden, wurde für den Bau des Leysiels ab 1885 eine künstliche Landzunge aufgeschüttet, die ein Speicherbecken und die Fahrrinne beherbergt.
Entlang der Deiche dieser Landzunge, der Leyhörn, führen an der deren Innen- und Aussenseite Wege, die sehr gut begangen und befahren werden können und oft scheint es so, als wollten die Wege nie enden und als würden sie ins nirgendwo führen.
Doch irgendwann endet der Weg garantiert und bringt einen wieder in das geschäftige und kleine Greetsiel. Am Eingang des Dorfes begrüssen die Zwillingsmühlen die Besucher. Kommt man allerdings über die Leyhörn nach Greetsiel, wird man von einem besonderen Fisch willkommen geheissen, der einen daran erinnert, dass die Suche nach dem Meer hungrig macht.
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